Der Einbau von fossilen Gas- und Ölheizungen sowie Heizungen mit fester Biomasse (Holz) sollte ab sofort vollständig verboten werden. Die Regelungen im novellierten Gebäudeenergiegesetz, das ab 2024 gilt, gehen hier nicht weit genug. So ist der Einbau von Heizungsanlagen mit festen, flüssigen und gasförmigen Brennstoffen unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin zulässig.
Das durchschnittliche Alter der Heizungen in Deutschland beträgt etwa 17 Jahre.2 Aufgrund dieser langen Lebensdauer ist es besonders wichtig, Lock-in-Effekte zu vermeiden und Planungssicherheit zu schaffen. Daher müssen alle neu eingebauten Heizsysteme ab sofort klimaneutral betrieben werden können.
Dabei sollte Holz nicht als klimaneutraler Brennstoff gelten, da trotz vorheriger biogener CO2-Bindung bei der Verbrennung CO2-Emissionen verursacht werden und das begrenzt verfügbare Holz als Bau- und Dämmstoff benötigt wird.
6 Mio. Ölheizungen sind in Deutschland in Betrieb.
Durchschnittlich sind Heizungen in Deutschland seit 17 Jahren in Betrieb.
Quelle: BDEW (2019)
Ölheizungen im unsanierten Altbau weisen die höchsten THG-Emissionen aller Heizsysteme auf.
Quelle: Kjell & Thomas (2011)
Gasheizkessel stellen derzeit die am meisten verbreitete Heizungstechnik in Deutschland dar. Selbst im Neubau wird noch zu 41,2 % mit Gas geheizt.
Quelle: Statistisches Bundesamt (2019)
Für grüne Alternativen sollten die richtigen Anreize geschaffen werden. Bei der aktuellen Förderung von Wärmepumpen gibt es eine 30-prozentige Grundförderung, die auf bis zu 70 % erhöht werden kann.
Quelle: BWP (2024)
Rechtliche Grundlage
§§ 71, 72 Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Ausführliche Maßnahmenbeschreibung
Die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegte Pflicht zur Verwendung von 65 % erneuerbarer Brennstoffe reicht nicht aus. Vielmehr soll eine Anlage ab sofort generell nur dann eingebaut werden dürfen, wenn der überwiegende Anteil des Energiebedarfs durch erneuerbare Energie oder Strom gedeckt wird. Aufgrund der schlechten Ökobilanz und der begrenzten Verfügbarkeit von Biomasse erfüllt deren Verbrennung nicht das Kriterium des Anteils erneuerbarer Energien. Es soll also sowohl das Einbauverbot ausgeweitet und vorgezogen werden.
Ausnahmen sollte es maximal für die wenigen Fälle im Bestand geben, in denen es noch einen Spitzenlastkessel neben einer Wärmepumpe braucht. Dies stellt sicher, dass Gasheizungen maximal unterstützend eingesetzt werden, um Spitzenlasten abzufangen, aber eine nachhaltige und ausbaufähige Umstellung der Heizungstechnik erfolgt. Bestehende Ölheizungen sollten aufgrund der schlechten Klimabilanz so schnell wie möglich ausgetauscht werden. Letzteres ließe sich durch eine Kombination von ausreichend hohem CO2-Preis, einer Förderung für den Austausch und Sanierungspflichten auch ohne dezidierte ordnungsrechtliche Maßnahmen erreichen.
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2020), Langfristige Renovierungsstrategie der Bundesregierung, Gemäß Artikel 2a der Richtlinie 2018/844/EU des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energy performance of buildings directive, EPBD 2018). Besonders relevant ist S. 28
BDEW (2019) „Wie heizt Deutschland?“ (2019). Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Besonders relevant ist S. 7.
Kjell B, Thomas B (2011) Umweltwirkung von Heizungssystemen in Deutschland. Umweltbundesamt. Besonders relevant ist S. 31 ff.
Statistisches Bundesamt (2019) Knapp ein Viertel der Haushalte heizt die Wohnung 2018 immer noch mit Öl. Accessed: 13. June 2024
BWP (Bundesverband Wärmepumpe e.V., 2024): Wärmepumpen-Förderung 2024 | Informationen für Verbraucher.
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen
Frau Christina-Johanne Schröder
Mitglied Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2020), Langfristige Renovierungsstrategie der Bundesregierung, Gemäß Artikel 2a der Richtlinie 2018/844/EU des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energy performance of buildings directive, EPBD 2018). Besonders relevant ist S. 28
BDEW (2019) „Wie heizt Deutschland?“ (2019). Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Besonders relevant ist S. 7.
Kjell B, Thomas B (2011) Umweltwirkung von Heizungssystemen in Deutschland. Umweltbundesamt. Besonders relevant ist S. 31 ff.
Statistisches Bundesamt (2019) Knapp ein Viertel der Haushalte heizt die Wohnung 2018 immer noch mit Öl. Accessed: 13. June 2024
BWP (Bundesverband Wärmepumpe e.V., 2024): Wärmepumpen-Förderung 2024 | Informationen für Verbraucher.
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen